Das Lager wurde 1938 als Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF) für am Westwall eingesetzte Arbeiter gegründet. Im Herbst 1939 wurde es in ein Polizeihaftlager umgwandelt und ein Konzentrationslager wurde es 1940, als das Lager in die Inspektion der Konzentrationslager aufgenommen wurde. Die Bezeichnung SS-Sonderlager taucht zum ersten Mal mit der Gründung des Polizeihaftlagers auf. Zwischen dem Herbst 1939 und der Auflösung des Lagers im März 1945 waren etwa 10.000 Männer aus allen von der Wehrmacht besetzten Ländern dort inhaftiert. Das Lager war ursprünglich auf 560 Plätze ausgelegt, wurde im Durchschnitt jedoch mit 800 Gefangenen belegt. Bekannt sind 321 Todesfälle durch Folter, unterlassene medizinische Hilfeleistungen, Erschießungen und Giftspritzen. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob alle Häftlinge, die in Hinzert ermordet und im Umkreis des Lagers vergraben wurden, gefunden wurden.
Die Dauerausstellung in der Gedenkstätte informiert über die Geschichte des Lagers, die KZ-Häftlinge, SS-Wachleute, den Lageralltag sowie die Zeit nach 1945. Ein Monitor in der Mitte des Ausstellungsraums enthält Informationsfilme und elektronische Karten zur Stellung des SS-Sonderlagers Hinzert innerhalb des nationalsozialistischen KZ-Systems.
Kontakt
Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert
An der Gedenkstätte
54421 Hinzert-Pölert
Telefon: +49 | 0 | 6586 | 99 24 93
Fax: +49 | 0 | 6586 | 99 24 94
E-Mail: info@gedenkstaette-hinzert-rlp.de
Webseite: www.gedenkstaette-hinzert-rlp.de
Öffnungszeiten Ausstellung
Dienstag bis Freitag: 9:00 bis 13:00 und 14:00 bis 17:00 Uhr
Samstag, 14.00 bis 17.00 Uhr
Sonntag, Feiertag: 14:00 bis 17:00 Uhr (1. November bis 30. April)
Sonntag, Feiertag: 11.00 bis 17.00 Uhr (1. Mai bis 31. Oktober)
Öffnungszeiten Friedhof
Täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr (April bis September bis 19:00 Uhr)
Errichtung eines Barackenlagers für Arbeiter am Westwall, einer 630 km langer militärischen Verteidigungsanlage, die als unüberwindbares Hindernis inszeniert wurde und der Abschreckung politischer Gegner dienen sollte.
In dem ehemaligen RAD-Lager wird im Oktober das Polizeihaftlager SS-Sonderlager Hinzert eingerichtet. Es dient zur Disziplinierung und Erziehung von am Westwallbau eingesetzten Arbeitern, die im nationalsozialistischen Sinne ‚straffällig‘ geworden waren. Ihm unterstellt waren eine Reihe von Polizeihaftlagern, die aus demselben Grund an der Westgrenze des Deutschen Reiches errichtet worden waren.
Nach Kriegsbeginn und der Besetzung weiter Teile Westeuropas durch die Deutsche Wehrmacht verlor der Westwall zunehmend an Bedeutung und die Arbeiten daran wurden eingestellt. Das Polizeihaftlager Hinzert wurde am 1. Juli der Inspektion der Konzentrationslager unterstellt.
Unter den Gefangenen waren kaum deutsche Kommunisten und Sozialdemokraten. Die Gestapo Trier hatte den deutschen Widerstand bereits zerschlagen und die Widerstandskämpfer inhaftiert.
April: Die Außenstelle der Gestapo Trier nutzt das Lager als Ort für Vernehmungen und Folter.
Erschießung von sogenannten sowjetischen Politkommissaren: 70 sowjetische Soldaten. Die im Kriegsgefangenenarbeitskommando Aulenbach, in der Nähe von Birkelnfeld, waren, wurden in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober in der Quarantänebaracke des Lagers mit einer Giftspritze ermordet.
Oktober: Die Gestapo Trier beginnt, luxemburgische Widerstandskämpfer nach Hinzert zu verschleppen.
Internierung von Widerstandskämpfern, so genannter ‚Nacht-und-Nebel-Häftlinge‘ aus Frankreich und den Benelux-Staaten in Hinzert.
30. August: Die ‚Zwangseindeutschung‘ und Zwangsrekrutierung für die Deutsche Wehrmacht werden in Luxemburg verordnet.
31. August: Generalstreik als Reaktion auf Zwangsmaßnahmen.
1. September: Die deutsche Besatzungsmacht ruft den Ausnahmezustand in Luxemburg aus.
2. – 5. September: Ein Standgericht in Esch und Luxemburg-Stadt verurteilen 20 Luxemburger als Hauptbeschuldigte zum Tode, die daraufhin nach Hinzert deportiert und erschossen werden.
25. Februar: 23 luxemburgische Widerstandskämpfer werden ohne Gerichtsurteil exekutiert.
21. November: Das SS-Sonderlager / KZ Hinzert wird dem Konzentrationslager Buchenwald zugeordnet.
Im Februar werden Teile des SS-Sonderlagers bei alliierten Luftangriffen zerstört, es kommt auch zu Todesopfern unter den Häftlingen.
Ein großer Teil der Häftlinge begibt sich Anfang März 1945 auf den Evakuierungsmarsch über den Hunsrück, den Rhein Richtung Nordhessen. Ziel ist das Konenzentrationslager Buchenwald. Vor der Rheinüberquerung werden drei Häftlinge, die vor Schwäche nicht mehr weiter konnten, ermordet. Auf dem Weg nach Nordhessen gelingt es zahlreichen Häftlingen sich abzusetzen Sechs Gefangene wurden am 25. März als Neuankömmlinge in Buchenwald registriert. Die noch verbliebenen Gefangenen wurden am 29. März in der Nähe von Lauterbach (Nordhessen) befreit.