Bahnhof Herbesthal

Der Bahnhof Herbesthal war von besonderer Bedeutung für das Schicksal vieler jüdischer Kinder. Zwischen 1938 und 1939 passierten zahlreiche Kindertransporte auf der Flucht vor nationalsozialistischer Verfolgung den Bahnhof. Von Belgien aus wurden die Kinder nach England und in die Vereinigten Staaten gebracht. Der erste Kindertransport startete mit rund 60 Kindern und Jugendlichen am 13. Dezember 1938 vom Kölner Hauptbahnhof über Herbesthal nach Brüssel. Der letzte bekannte Kindertransport über Herbesthal fand am 15. Juni 1939 statt. Seit 2018 erinnert ein Mahnmal an die Kinder.

 

Kontakt

Alter Bahnhof
Bahnhofstraße
4710 Lontzen-Herbesthal
Belgien

 

Mitte November 1938 sicherte die belgische Regierung zu, auch jüdische Kinder mit den Kindertransporten aufzunehmen. Im Januar 1939 wurden die jüdischen Kinder, die für den Transport angemeldet waren, wieder zurück ins Deutsche Reich geschickt. Die belgische Regierung begründete dies mit der Befürchtung, die Eltern hätten die Kinder nur vorgeschickt um ihnen folgen zu können. Dies führte zu heftigen Reaktionen in der belgischen Öffentlichkeit. Mitte Januar 1939 genehmigte der Justizminister Pholien die Einreise von bis zu 75 jüdischen Kindern unter 14 Jahren. Insgesamt hat Belgien über tausend jüdische Kinder aufgenommen und ihnen ein Leben jenseits der Verfolgung ermöglicht.

Anlässlich des achtzigsten Jahrestags dieser Ereignisse wurde am 27. Januar 2018, dem internationalen Holocaustgedenktag, ein Mahnmal auf dem Bahnhofsgelände Herbesthal eingeweiht.