Die Stadt Thil im Departement Meurthe-et-Moselle liegt unweit der Stadt Longwy. Von Mai bis September 1944 befand sich hier ein Arbeitslager in einem Bergwerk. Thil ist Teil eines Komplexes von Außenlagern des KZ Natzweiler-Struthof, der links und rechts des Rheins errichtet wurde. Diese Verflechtung von KZ-Systemen, der Rüstungsproduktion und der Zwangsarbeit wird in Thil besonders deutlich. Die mit dem Lagersystem verbundene Barbarei der ‚Vernichtung durch Arbeit‘, die den Tod von Zwangsarbeitern bewusst in Kauf nahm, bezeugt das Krematorium, das dem Lager Thil angeschlossen war.
Kontakt:
Rue des Déportés
54880 Thil
Frankreich
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Nach der Bombardierung der Produktionsstätte Peenemünde, die der Herstellung von Flugbomben diente, wurde die Produktion in unterirdische bombensichere Produktionsstätten verlegt. Das Bergwerk Thiercelet in Thil wurde mit einer Fläche von 250.000 Quadratmeter für den Bau der Flugbombe V1 ausgewählt, die zuvor im Volkswagenwerk Wolfsburg gefertigt wurde.
Das Außenlager Thil war Teil eines Netzes von rund 50 Außenlagern des KZ Natzweiler-Struthof, die nach 1942 links und rechts des Rheins entstanden. Diese Außenlager bezeugen die Verflechtung von KZ-System, Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit im NS-Staat. Die ehemaligen Außenlager haben sich zum Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler zusammengeschlossen.
Das Lager Thil-Longwy wurde als ‚Arbeitslager für den Abbau von Erz‘ geführt. Es war vom 10. Mai bis zum 1. September 1944 in Betrieb. Die rund 900 Häftlinge wurden vor dem Eintreffen der alliierten Truppen in die Außenlager Kochendorf und Dernau verlegt.
Krypta Thil
1946 wurden die Krypta und das Krematorium erstmals als Gedenkort von den Bewohnern in Thil genutzt. 1984 wurde die Krypta als nationale Gedenkstätte anerkannt.
19. Juni: Inbetriebnahme der Produktion.
15. August: Aufgabe der Produktion. Die Inhaftierten müssen Zwangsarbeit für die
AEG (Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft), die Minette GmbH, die Firma Acier, Eisenbergwerke, die Firmen Buttler, Eisenrieth und Kronibus leisten.
1. September: Verlegung eines Teils der Inhaftierten in das Außenlager Kochendorf.
4. September: Verlegung der restlichen Inhaftierten in das Außenlager Dernau des KZ Buchenwald.